Die Worte des toten Dichters.

„Und er dachte, dass er den ganzen Tag mit zwei Worten ausgekommen war: ein Bier. Selbst Christus am Kreuz hatte mehr gebraucht.“ So hört ein Gedicht Jörg Fausers auf, „Karfreitag“, die Hymne eines Trinkers und Träumers. Jörg Fauser, 1944 geboren und 1987 bei einem Verkehrsunfall gestorben, trug in den Siebzigern seine Texte vor, der Saarländische Rundfunk zeichnete auf. Nun haben sich die Musiker von Lebendigital die Bänder vorgenommen und etwas Seltenes geschaffen: Die Musik, meist elektronisch und hin und wieder durch Schlagzeug oder Saxofon ergänzt, verdichtet die Sprache Fausers, gibt ihr Tiefen und Höhen und Rhythmus, und sie nimmt dieser Sprache nichts. Was daraus wurde, ist nicht mehr Gedicht und noch nicht Song; es ist irgendwo dazwischen und darum einzigartig. (Klaus Brinkbäumer/Der Spiegel/2006)

Zu den Fragen der Zeit. Das Video.